Christine Kaufmann: "Ich hatte Haarausfall"
Die Schauspielerin bricht ein Tabu und redet offen über Alopezie. Das ist ein kreisrunder Haarausfall, den sie nach ihrer letzten Scheidung bekommen hat. Warum sie sich wie ein „nasser Hund“ fühlte
Das Aussehen. Die Schönheit. Fluch und Segen zugleich.
Im Leben von Weltstar Christine Kaufmann (68) spielte die Optik schon besonders früh eine Hauptrolle. Nämlich als sie mit acht Jahren zum „Rosen-Resli“ wurde. Das ist jetzt ziemlich lange her, dazwischen ist viel passiert. Heute möchte die Schauspielerin und Ex-Ehefrau von Hollywood-Star Tony Curtis (†) nicht mehr jung sein – und auch nicht so ausschauen (müssen).
Sie möchte nur eins: Fit sein und sich auch so fühlen. Künstlichkeit, Botox und all der Schönheits-Schmarrn sind nichts für eine Frau wie Christine Kaufmann, die schon Fast Food als „pures Gift“ für ihren Körper bezeichnet. Deshalb möchte sie jetzt auch ein Tabu brechen und offen darüber reden: Haarausfall bei Frauen. „Niemand soll sich schämen oder zu komischen Clip-ons und Extensions greifen müssen“, sagt Christine Kaufmann im AZ-Gespräch. Dann macht sie eine Pause, fasst sich an die fast schulterlangen Haare und sagt: „Ich hatte Haarausfall!“
Angefangen hat es vor zwei Jahren. „Bei vielen Frauen sind es die Wechseljahre. Aber ich kenne auch viele junge
Frauen, 20- und 30-Jährige, die unter Haarausfall leiden. Bei ihnen liegt es oft am Stress. So war’s auch bei mir.“
Vor zwei Jahren ließ sich Christine Kaufmann von ihrem vierten Ehemann, Künstler Klaus Zey, scheiden. Das ging alles andere als harmonisch über die Bühne. Der Begriff Rosenkrieg trifft es eher. „Die Scheidung hat mich sehr mitgenommen“, so Kaufmann. „Andere gehen nach einer Trennung zum Friseur, mir fielen die Haare aus. Ich bekam Alopezie, das ist kreisrunder Haarausfall.“ Besonders schlimm war es an der rechten Kopfhälfte.
„Die Haare gingen von einem Tag auf den anderen einfach aus, wuchsen nicht mehr nach – und wenn, dann nur sehr dünn. Ich sah in den Spiegel und fühlte mich wie ein nasser Hund, der gerade aus der Isar kommt. Schrecklich.“ Was also tun? „Das hat nicht nur was mit Eitelkeit zu tun, natürlich bekommen wir alle unsere Geheimratsecken. Ich wollte wissen, was da mit mir los ist, was man dagegen tun kann.“
Sie ließ sich in einem Institut beraten, schmierte sich morgens und abends eine Lotion auf die Kopfhaut. Erfolg
brachte erst die Chinesin Sau Yin Tang-Schuster, die in der Elisabethstraße gerade ihr eigenes Haar-Institut eröffnete. Mit einer Sauerstoff- und Infrarot-Therapie wurden die Haare wieder dicker. „Haare sind für Frauen wichtig“, so Kaufmann. „Es geht nicht darum, dass uns Männer schön und sexy finden, sondern dass wir uns wohlfühlen.“